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Gewaltinhalte im Netz, TV und Computerspielen

Photo by Nadine Shaabana on Unsplash

Fernsehzuschauer werden bei der neuen Folge der Kriminalsendung Zeugen eines Mordes, während zeitgleich auf einem anderen Sender Actionheldinnen und Actionhelden gegen Außerirdische kämpfen. Diese Szenen werden erst am Abend im Fernsehen ausgestrahlt. Und dies aus guten Grund. Kinder und Jugendliche sollen vor Inhalten geschützt werden, welche „geeignet sind, […] [ihre] Entwicklung […] oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen“ (§14 Abs. JuSchG).

Die Sendezeit orientiert sich an der Bewertung der FSK – Freiwillige Selbstkontrolle, welche im Rahmen eines unabhängigen Prüfverfahrens über die Freigabe für die fünf Altersklassen entscheidet. Auch im Onlinebereich ist die FSK mit einem breiten Angebot vertreten, hinsichtlich der Freiwilligen Selbstkontrolle für Webangebote. Weitere Informationen zur FSK erhalten Sie unter folgendem Link https://www.fsk.de/?seitid=2&tid=2.

Durch Smartphones, Tablet und Co. haben Kinder und Jugendliche aber teilweise ungefilterten, zeitunabhängigen Zugriff auf sämtliche mediale Inhalte beginnend bei der aktuellen Kriminalsendungsfolge bis hin zu Ego-Shooter Spielen.

Mit dieser Ausgabe der Infonachricht möchten wir hinsichtlich der Verfügbarkeit von Gewaltinhalten im Internet sensibilisieren und ermutigen, sich mit möglichen Schutzmaßnahmen auseinanderzusetzen.

Gewalt in digitalen Spielen

Die Diskussion rund um den Einfluss von Ego-Shootern haben sicherlich die meisten mitbekommen. Klar ist: Gewalthaltige Szenen sind auch in digitalen Computer- und Videospielen zu finden. Viele Eltern stellen sich die Frage, ob ihre Kinder durch das Zocken von digitalen Spielen aggressiver werden. Einen Antwortversuch finden Sie hier:

https://www.spieleratgeber-nrw.de/Machen-Ballerspiele-unsere-Jugend- aggressiv.5597.de.1.html

Gewalt in Filmen

Kindern im Grundschulalter und jünger gelingt es noch nicht zwischen Realität und Fiktion, aber auch zwischen Inhalt und Werbung zu unterscheiden. Sie benötigen dabei Unterstützung!

Die Digitalisierung im Bereich Fernsehen und Streaming erhöht die Vielfalt der Formate und macht sie 24/7 verfügbar. Dabei den Überblick zu behalten und Kinder vor ungeeigneten Inhalten wie Gewalt, Pornografie und Horror zu schützen, ist für Eltern nicht immer einfach!

Tipps zum Schutz der Kinder sind auf der Seite von SCHAU HIN! zu finden.

https://www.schau-hin.info/sicherheit-risiken/kinder-schuetzen-vor-gewalt-in-filmen

Auf Flimmo, dem Elternratgeber für TV, Streaming und Youtube finden sich wertvolle pädagogische Einschätzungen zu Kinofilmen, Fernsehen und gute Tipps für eine gelingende Medienerziehung.

https://www.flimmo.de/

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an gewalthaltigen Medieninhalten?

Egal ob Counter Strike, Call of Duty, Grand Theft Auto oder Squid Game, regelmäßig stehen Filme oder Spiele mit Gewaltinhalten im Mittelpunkt der Gespräche auf dem Schulhof und in den Medien. Unabhängig von der Altersempfehlung zeigt die Erfahrung, dass diese gewalthaltigen Medieninhalte oftmals bereits von jüngeren Kindern konsumiert werden. Dafür gibt es zwei Erklärungsansätze: Die Kinder möchten etwas Spannendes und Aufregendes erleben. Eine große Rolle spielt dabei der Wunsch nach Ablenkung, Protest und Abgrenzung. Außerdem wird das Anschauen zum Gemeinschaftserlebnis oder auch als Mutprobe. Es geht darum, mitreden zu können.

Wie wirken Medien und wie kann ich mein Kind schützen?

Erstmal: Durch eine gewalthaltige Serie allein wird ihr Kind nicht gleich gewalttätig! Vielleicht bekommt es aber Angst oder es zeigt andere Reaktionen wie Unruhe und Unwohlsein!

Medien wirken! – Wie sie wirken, ist jedoch noch nicht ausreichend genug erfasst. Eine wichtige Rolle bei der Medienwirkung spielt die Persönlichkeit, das Alter und das soziale Umfeld des Kindes. Jedes Kind ist anders!

Auch die Art der Gewaltdarstellung ist von Bedeutung. In welchem Zusammenhang wird Gewalt abgebildet? Gibt es eine Rahmengeschichte? Oder wird Gewalt z.B. im Spiel belohnt?

Sprechen Sie mit ihrem Kind und lassen Sie sich den Film, das Spiel oder die Serie erklären! Spielen Sie die Spiele vorher und äußern Sie ihre Bedenken. Nutzen Sie die Kinderschutzeinstellungen der Geräte/Portale und erschweren somit den Zugang zu nicht altersgerechten Inhalten.

Tipps für pädagogische Fachkräfte (Unterrichtseinheiten) und der Leitfaden für Eltern „Netflix, Disney+&Co. Streamingdienste sicher nutzen“ finden sich auf der folgenden Seite:

https://www.klicksafe.de/news/squid-game-was-elter-ueber-die-netflix-hit-serie-wissen-muessen

Ein Statement zur Netflix Serie „Squid Game“ welches die Thematik schön beschreibt, hat die Arbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz (AJS) NRW herausgegeben.

AJS-Statement zur Netflix-Serie „Squid Game“

Verbreitung von Gewaltdarstellungen

Die Weiterleitung von Gewaltdarstellungen via Smartphone und Co. oder auch die Veröffentlichung kann eventuell eine strafrechtliche Relevanz haben.

Nähere Informationen erhalten Sie unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/jugendkriminalitaet/handygewalt/

Quelle: Gemeinsame Infonachricht des Netzwerks gegen Gewalt Geschäftsstelle Frankfurt am Main und des Präventiven Jugendschutzes Frankfurt